Landkreis Celle gibt den Startschuss für die kommunale Wärmeplanung
Celle (lkc). Die gesetzten Klimaschutzziele der Bundesregierung stellen für unsere Gesellschaft eine große Herausforderung dar. Die aktuell auf Bundesebene diskutierten Regelungen zu den energetischen Anforderungen an Gebäude und die Verpflichtung für Kommunen, sich mit der strategischen Wärmeplanung auseinanderzusetzen, werfen Fragen zur zukünftigen Wärmeversorgung der Gebäude im Celler Land und bezahlbarer Energie auf.
Der Landkreis Celle möchte sich diesen Herausforderungen stellen und gemeinsam mit seinen Kommunen Stadt Bergen, Gemeinde Eschede, Gemeinde Faßberg, Gemeinde Hambühren, Gemeinde Südheide, Gemeinde Wietze, Gemeinde Winsen, Samtgemeinde Flotwedel, Samtgemeinde Wathlingen, Samtgemeinde Lachendorf sowie dem gemeindefreien Bezirk Lohheide eine kommunale Wärmeplanung entwickeln.
„Wir möchten unseren Bürgerinnen und Bürgern Klarheit darüber geben, welche Optionen zur Wärmeversorgung sich zukünftig bieten. Außerdem möchten wir unseren Beitrag leisten, um eine klimafreundliche und bezahlbare Wärmeversorgung im Landkreis Celle sicherzustellen,“ sagt Landrat Axel Flader. „Wir erleben gerade eine enorme Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger angesichts der Diskussionen auf Bundesebene“, ergänzt der Landrat. „Aus diesem Grund ist es uns von Anfang an ein wichtiges Anliegen, die Öffentlichkeit bei der Entwicklung der Wärmeplanung mitzunehmen.“ Die Auftaktveranstaltungen für die Öffentlichkeit in den einzelnen Kommunen werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Der Sprecher der Hauptverwaltungsbeamten, Wolfgang Klußmann, betont die Vorteile der Zusammenarbeit: „Eine Planung der Wärmeversorgung, die über kommunale Grenzen hinausgeht, schafft Synergien. Doppelte Arbeiten können vermieden werden und gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Wärme über Verwaltungsgrenzen hinweg zu leiten, sofern dies sinnvoll und wirtschaftlich ist.“
Mit der Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung Wärmeplanung wurde jetzt eine Bietergemeinschaft aus der Celle Uelzen Netz GmbH (CUN) als Netzbetreiber der SVO-Gruppe zusammen mit der target GmbH aus Hameln beauftragt. „Mit unserer Erfahrung im Netzgebiet bringen wir hier neben der Energiewende auch die Wärmewende entscheidend voran“, sagt CUN-Geschäftsführer Dr. Ulrich Finke. „Als regionales Unternehmen stehen wir den Kommunen vor Ort als kompetenter Partner zur Seite.“ Gemeinsam mit dem Landkreis und den Kommunen sollen in den nächsten Monaten die Grundlagen einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung im Landkreis Celle entwickelt werden. Im ersten Schritt findet dazu eine Bestandsaufnahme aller Gebäude in den Kommunen statt. Dazu wird ein computergestütztes Modell aus Geodaten entwickelt. Dieses Modell dient dann dazu, den aktuellen Wärmebedarf zu ermitteln und ist die Grundlage dafür, um in den weiteren Schritten Einsparpotenziale zu identifizieren und verschiedene Wärmeversorgungsvarianten zu betrachten.
Als Grundlage für die Entwicklung der Wärmeplanung wurden aus der Kommunalrichtlinie des BMWK erfolgreich Fördermittel akquiriert. Die finanzschwächeren Kommunen erhalten hierbei eine 100-prozentige und die finanzstärkeren Kommunen eine 90-prozentige Förderung.