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Naturschutzvorhaben Lutter

  • Lutter durchfließt den Auenwald

    Lutter durchfließt den Auenwald

    Lutter durchfließt den Auenwald

  • Übersicht über das Lutterkerngebiet

    Übersicht über das Lutterkerngebiet

Überblick

  • Beginn des Großprojekts: 1989
  • Kosten (inkl. Planung): 16,8 Millionen Euro
  • Größe des Kerngebietes: ca. 2.500 ha (25 km²)
  • Anzahl (stark) gefährdeter Arten: 227 Arten leben im Kerngebiet des Großprojektes Lutter
  • Ziel des Lutterschutzvorhabens: Renaturierung des Fließgewässersystems der Lutter einschließlich ihrer Nebenbäche zur Sicherung der Lebensräume (stark) gefährdeter Tier- und Pflanzenarten

Umsetzung des Ziels:

  • Höhere Artenvielfalt
  • Verbesserung d. Lebensräume u. Habitatstrukturen
  • Anstieg der Bestände z.B. bei Fischotter, Kranich,
  • Schwarzstorch, Bekassine, Waldwasserläufer, Moor- und Fließgewässerlibelle, Elritze
  • bei der seltenen Flussperlmuschel konnte ein bundesweiten Bewertungskriterien entsprechender „hervorragender Zustand“ erreicht werden

Die Lutter, ihre Bewohner und Anrainer und der Mensch

Mit ihren Nebenbächen bildet die Lutter in den Landkreisen Celle und Gifhorn ein weit verzweigtes Fließgewässersystem, das zusammen mit den Bachtälern als „Naturschutzgebiet Lutter“ ausgewiesen wurde – insgesamt ca. 2.450 Hektar groß. Gleichzeitig ist das neue Naturschutzgebiet wegen seiner herausragenden ökologischen Bedeutung Bestandteil des europäischen Schutzgebietssystems „Natura 2000“.

Der Fischotter und der Edelkrebs, der Schwarzstorch, die Kreuzotter, die Bachforelle, das Bachneunauge, der Kranich, die Flussperlmuschel und der Fieberklee sind noch heute im Bereich der Lutter und ihrer Nebenbäche anzutreffen. Das sind nur einige Beispiele von über 160 gefährdeten Pflanzen- und Tierarten. Viele davon sind vom Aussterben bedroht. Vor allem die geringe Besiedlung mit Menschen, die großen Wälder und die fehlende Industrie sind Grund für diesen noch vorhandenen, aber bedrohten Artenreichtum. Die Voraussetzungen sind gut, hier wieder ein für die Heidelandschaft typisches, natürliches Bachsystem zu entwickeln und für unsere nachfolgenden Generationen zu schützen.

Fast alle in der Lutter oder in ihren Quellmooren lebenden Pflanzen und Tiere mussten im Laufe der Zeit erhebliche Bestandseinbrüche hinnehmen. Nachzuweisen ist dies anhand der Flussperlmuschel, deren Bestandsentwicklung aufgrund alter Beschreibungen der früher sehr bedeutsamen Perlenfischerei gut darstellbar ist. Im Mittelalter muss es Millionen dieser Tiere in den Bächen der Heide gegeben haben. 1994 waren es nur noch ca. 1.800 Altmuscheln. Es handelte sich um die letzten Exemplare dieser regionalen Art. Ähnlich erging es fast allen anderen wildlebenden Pflanzen und Tieren der Heidebäche.

Neben den Meißendorfer Teichen ist das Lutter-Schutzvorhaben seit 1989 das zweite Naturschutzgroßprojekt des Landkreises Celle. Die Projektträger, die Landkreise Celle und Gifhorn, haben ca. 1.150 ha Flächen angekauft und auf weiteren ca. 570 ha das Nutzungsrecht erworben. Im Rahmen dieses vom Bundesumweltministerium (75 % Förderanteil) sowie vom Land Niedersachsen (15 % Förderanteil) geförderten Vorhabens wurden beispielsweise zerstörte Bachabschnitte natürlich hergerichtet, landwirtschaftliche Flächen aus der Nutzung genommen und der Eigenentwicklung zu Wald überlassen, die Quellmoore, aus denen die Bäche entspringen, wieder vernässt, Nadelwaldbestände in Laubwald ohne jegliche Nutzung umgewandelt, Anlagen gebaut, die Nährstoffe und Sand- und Schlammfrachten von der Lutter abhalten sollen sowie gezielte Maßnahmen ergriffen, um den Restbestand an Flussperlmuscheln zu fördern.

Es zeigen sich schon viele Erfolge: Die Sand- und Schlammfrachten in der Lutter nehmen ab, der Fischbestand nimmt zu, über 10.000 Jungmuscheln wurden gezählt. Das heißt, dass es infolge des Schutzvorhabens und spezieller Artenschutzmaßnahmen gelungen ist, das Aussterben dieser Art bei uns zu verhindern. Frösche vermehren sich, neue Kranichpaare siedeln sich an, der Fischotter wird verstärkt beobachtet, vom Aussterben bedrohte Libellen und Vögel kehren in das Gebiet zurück. Zahlreiche Insekten wie z.B. Schmetterlinge finden auf den brachgefallenen Äckern, die jetzt wieder bunt blühen, einen neuen Lebensraum.

Der Landkreis Celle versteht Naturschutz als gemeinsame Aufgabe. So wurde das Lutter-Schutzvorhaben in enger Abstimmung mit der Land- und Forstwirtschaft umgesetzt.

Naturschutzgebiet Lutter (externer Link zum Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz)

Das Naturschutzprojekt Lutter - ein Heidebach voller Leben

  • Lutter-Radwanderweg Broschüre

Für Kinder

Die folgenden Tierbilder könnt Ihr ausmalen:

Habt Ihr Euch die Farben gemerkt? Viel Spaß dabei!"

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