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Zukunft für drei Bengal-Tiger gesichert

Landkreis Celle übergibt Tigerin Indira an den Tierpark Gotha – Zwischenstation für Mara und Tanga bei AAP in Spanien

Bild vergrößern: Tiger
Die Tigerin Indira ist seit heute in Gotha, auf diesem Bild unternimmt sie gerade die ersten Schritte im neuen Zuhause. Parallel dazu laufen bereits die Vorbereitungen für den Bau einer großzügigen und naturnahmen Tigeranlage an einem neuen Standort innerhalb des Parks.

Celle (lkc). Die drei Bengal-Tiger aus dem ehemaligen Filmtierpark Eschede erhalten eine gesicherte und tierschutzgerechte Zukunft. Nach umfassender Prüfung und Beratung mit Fachleuten und Tierschutzorganisationen hat sich der Landkreis Celle für eine dauerhafte Unterbringung der Tiere im Tierpark Gotha entschieden. Die dort bereits bestehende Tigeranlage wird derzeit durch einen neuen, naturnahen und auf ältere Tiere zugeschnittenen Bereich erweitert.

„Wir haben von Anfang an betont: Eine Lösung ist nur dann eine Lösung, wenn sie dem Wohl der Tiere dauerhaft gerecht wird – und genau das ist uns gelungen“, erklärt Kreisrat Thomas Buchhold.
Die älteste der drei Tiger, die Tigerin Indira, wurde heute ohne Zwischenaufenthalt in den Tierpark Gotha überführt. Aufgrund ihres Alters und Gesundheitszustands wäre ein weiterer Transport aus tierschutzfachlicher Sicht nicht vertretbar gewesen.

Die beiden jüngeren Tiere, Mara und Tanga, werden Mitte Juni vorübergehend in die Obhut der internationalen Tierschutzorganisation AAP überstellt. In der spanischen Auffangstation erhalten sie eine professionelle Betreuung, bevor auch sie im Frühjahr 2026 dauerhaft nach Gotha übersiedeln. Dort werden alle drei Tiger in einer speziell konzipierten Anlage mit naturnaher Umgebung, festen Bezugspersonen und tierpflegerischer Begleitung gemeinsam untergebracht.

Standort Eschede nur Übergangslösung – Müden keine dauerhafte Option
Der ehemalige Standort Eschede konnte von Beginn an lediglich als Übergangslösung dienen. Weder die bauliche Substanz noch die Genehmigungslage oder eine tragfähige Betreiberstruktur ermöglichten eine dauerhafte, tierschutzgerechte Haltung.
Auch der Tierpark Müden, der seit Jahresbeginn im Auftrag des Landkreises die Pflege der Tiere übernommen hat und dies auch bis zur Interimslösung fortführen wird, kam für eine langfristige Unterbringung nicht in Betracht. Entscheidende bau- und zoorechtliche Genehmigungen lagen zum Entscheidungszeitpunkt nicht vor, ebenso wenig wie eine gesicherte bauliche Perspektive.

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In diesem Freigehege wird die Tigerin zunächst leben.

Finanzielle Entlastung durch strukturelle Lösung
„Wir sind froh, dass wir mit diesem abgestimmten Konzept nicht nur das Wohl der Tiere langfristig sichern konnten, sondern ab Überführung von Mara und Tanga nach Spanien künftig auch auf die monatlich anfallenden Kosten von 40.000 Euro für die Übergangsbetreuung verzichten können“, so Buchhold.

Mit dieser Lösung erhalten die Tiger ein neues Zuhause, das ihrem Wesen gerecht wird – nach Jahren der Unsicherheit endlich eine Perspektive in Würde.