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Auszug - Bericht des Landrates über wichtige Angelegenheiten  

des Kreistages
TOP: Ö 18
Gremium: Kreistag Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 06.10.2022 Status: öffentlich
Zeit: 14:30 - 16:22 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Kreistagssaal, Trift 26
Ort: Celle
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Flader berichtete, dass der Landkreis Celle sich seit Juli 2022 im engen Austausch mit dem Energiegrundversorger SVO befinde. Auch mit dem Land Niedersachsen, dem Niedersächsischen Landkreistag und den kreisangehörigen Kommunen fänden regelmäßig Austausche zu diesem Thema statt. Die SVO habe in der letzten Sitzung des Kreisausschusses am 04.10.22 die Lage erörtert. Die SVO gehe zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass es in diesem Winter mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu einer Gasmangellage komme. Dennoch seien alle aufgerufen, so viel Energie wie möglich und vertretbar zu sparen. Große Sorgen bereite die Entwicklung der Gas- und auch der Strompreise. Viele Bürgerinnen und Bürger würden die zu erwartenden hohen Energiekosten in naher Zukunft nicht mehr aus eigenen Mitteln stemmen können. Bei diesem Thema sei insgesamt der Bund und das Land gefordert, tragfähige Lösungen zu entwickeln. Ein bundesweiter Energiepreisdeckel sei angekündigt. Ein durch das Land angekündigter Härtefallfonds könne vor Ort umgesetzt werden, allerdings bedürfe es klarer Vorgaben durch das Land, die eine Umsetzung mit wenig Verwaltungsaufwand zulassen würde. Ein Engpass bei all diesen Aufgaben sei das nicht vorhandene Personal in Sozialämtern, Jobcentern und anderen Verwaltungsbereichen. Diese Problematik müsse sowohl der Bund als auch das Land bei einer Lösungsfindung berücksichtigen.

 

Zudem berichtete Herr Flader, wie der Landkreis Celle mit der Energieknappheit in der Kreisverwaltung umgehe. So betrage die Raumtemperatur grundsätzlich nur noch 19°C. Gemeinschaftsflächen wie Flure oder Treppenhäuser werden nicht mehr beheizt. Weiter wurden die dezentralen Warmwassererhitzer abgestellt, ausgenommen seien Bereiche, in denen eine Erhitzung wegen hygienischer Anforderungen notwendig sei wie beispielsweise die Reinigung von medizinischen Gerätschaften, Teeküchen ohne Spülmaschine oder Großtagespflegestellen. Darüber hinaus werde die Beleuchtung auf dem Kreisgelände angepasst. Es erfolge eine Beleuchtung von morgens 05:00 Uhr bis Eintritt der Tageshelligkeit und abends von Einbruch der Dunkelheit bis 21:00 Uhr. Außerdem werden die Kühlschränke auf die niedrigste Energiestufe eingestellt sowie der Stromverbrauch der Standby-Nutzung reduziert.

 

Außerdem erläuterte Herr Flader, dass der Landkreis Celle (ohne die Stadt Celle) zurzeit 1.578 Flüchtlinge beherberge. Die Anzahl der Flüchtlinge im Stadtgebiet werde auf ca. 1.500 Flüchtlinge geschätzt. Hinzu kommen 1.200 Ukrainer im Landkreis Celle und weitere 900 Ukrainer in der Stadt Celle. Zudem seien weitere 1.500 Flüchtlinge (inklusive Ukrainern) für die nächsten sechs Monate für Stadt und Landkreis zusammen angekündigt worden. Dabei wurden die Flüchtlinge aus der Erstaufnahmeeinrichtung in der Hohen Wende angerechnet (2022: 175 Plätze). Die Unterbringung der Flüchtlinge obliege den kreisangehörigen Kommunen. Der Landkreis sei mit den Kommunen im stetigen Austausch, um gemeinsam diese Herausforderung erfolgreich bewältigen zu können.